Vom Haltepunkt zum Kulturbahnhof

Die CDU gratuliert dem Bahnhof zum 100 Geburtstag

Mit dem Bau der Berliner Nordbahn wurde Berlin über Oranienburg mit dem Norden verbunden. In diesem Zug entstand 1877 der Bedarfsknotenpunkt „Stolpe“, gelegen an der Brücke beim Marienetta-Jirkowsky-Platz. Schon 1880 folgte am „Schönfließer Weg“ ein neuer niveaugleicher „Haltepunkt Hohen Neuendorf“. Der Startschuss für die heutige Stadt Hohen Neuendorf war mit der frühen Besiedlung entlang der heutigen Ruhwaldstraße/Hubertusstraße gegeben. Denn schon 1904 wurde die Gemeinde Hohen Neuendorf gebildet.

Bereits Ende 1918 begannen, zunächst als Notmaßnahme, die Arbeiten für den Ausbau der Strecke auf vier Gleise. Im Zuge der Modernisierung, der Verbesserung der Zugverbindungen und einer effizienteren Nutzung der vorhandenen Flächen zu ermöglichen, wurde der Bahnhof Hohen Neuendorf dann an die heutige Stelle ver- und tiefergelegt.

Am 2. Dezember 1924 wurde das heutige Empfangsgebäude fertiggestellt, das den gestiegenen Anforderungen des Verkehrs und der steigenden Zahl der Pendler gerecht wurde. Ein Jahr nach der Fertigstellung des neuen Gebäudes wurde zudem ein Südausgang hinzugefügt, um den Zugang zum Bahnhof von dieser Seite aus zu erleichtern. Die Eingangshalle wurde im Übrigen von Richard Brademann (Architekt der Berliner S-Bahn) entworfen.

Seit Anfang 1952 war der Personenverkehr zwischen der DDR und West-Berlin auf den Ferngleisen vollständig eingestellt, lediglich die S-Bahn fuhr noch durchgehend. Der Bahnhof Hohen Neuendorf wurde zur letzten Station vor der Grenze und zum Kontrollbahnhof für Personen und Gepäck. Das endete abrupt mit dem Bau der Berliner Mauer. Die Unterbrechung der S 1 wurde mit dem Bau der S 8 aufgefangen, die um Westberlin durch den Osten führte.

Nach dem Mauerfall 9. November 1989 erfolgte die offizielle Wiederinbetriebnahme der S 1 am 31.5.1992, der Bahnhof wurde gerade für die vielen Pendler wieder bedeutsamer. Das Gebäude selbst wurde aber nach und nach leergezogen und verfiel zunehmend. Anfang der 2000er Jahre verkaufte die Deutsche Bahn AG zunehmend ihre Bahnhöfe, so auch den in Hohen Neuendorf.

Die SVV beauftragt am 28. März 2009 formal die Bürgermeisterin Monika Mittelstädt (CDU), Kaufgespräche zu führen. Der eigentliche Kaufbeschuss erfolgte dann am 8. Dezember 2009. Mit einer SVV-Grundsatzentscheidung fiel im Mai 2012 die zukünftige Nutzung auf einen „Kulturbahnhof“, die jedoch, geschuldet der langen Umsetzungszeit, bald überholt war. Baupläne mussten mehrfach korrigiert werden, Planungsbüros wurden ausgetauscht und die grundlegende Abstimmung mit der Deutschen Bahn AG ging nur sehr mühselig voran.

Wie erst vor wenigen Tagen erklärt, und trotz aller Umstände, geht unser Bürgermeister Steffen Apelt noch von einer Eröffnung in diesem Jahr aus. Am 100. Geburtstag, dieses für die Stadt so wichtigen Bauwerks, zeigt sich der Bahnhof in einer Übergangsphase.

Die CDU hat, neben anderen Fraktionen, über viele Jahre ihren Anteil für den Erfolg geleistet. Wir freuen uns, wenn das Bahnhofsgebäude dann bald in neuem Glanz erscheint und vielfältig von unseren Einwohner:innen genutzt wird.

Mit dem amtierenden Bürgermeister Steffen Apelt schließt sich ein Kreis, der vor Jahren mit Monika Mittelstädt begonnen hat und wir freuen uns auf die Eröffnung des neuen Kulturbahnhofes.